HEILWIRKUNGEN

Von: Dr. Karl Dettenkofer

Die in Europa einmalige Zusammensetzung des Thermalwassers (Quelltemperatur 56oC) bewirkt, zusammen mit anderen Faktoren des Kuraufenthaltes, eine völlige Umstimmung des Organismus und damit eine Wiederherstellung der körpereigenen Abwehrkräfte.

Die ungewöhnliche Wirksamkeit der Thermen macht es erforderlich, dass die Kurmittel auf Verordnung eines mit den ortsgebundenen Heilmitteln vertrauten Arztes jeweils nach Art und Schweregrad des entsprechenden Leidens abgegeben werden.

Mineralien und Spurenelemente sind von besonderer Bedeutung für den Heilungseffekt. Die Wärmewirkung in Verbindung mit der besseren Durchblutung und dem verstärkten Abtransport schädlicher Stoffwechselprodukte führt an den erkrankten Körperteilen, wie Gelenken, Wirbelsäule, Muskeln und Nerven, zu rascher Beschwerdeabnahme und Schmerzfreiheit. Damit beginnt der Heilungssuchende, Vertrauen in seine Genesung zu gewinnen.

Zur Wiedererlangung der Funktionstüchtigkeit krankhaft eingeschränkter Gelenke stehen dem Kranken zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten zur Verfügung, besonders Heilgymnastik unter Anleitung im Thermalbadebecken und Bewegungsbäder; ergänzt wird die Therapie durch Trockengymnastik, Fango-Packungen, Massagen, Elektrotherapie u. a. Neben den Kurmitteln tragen die landschaftlich schöne und abwechslungsreiche Umgebung des Kurortes, Lärm-, Ruß- und Rauchfreiheit und die besondere klimatische Lage (sonnenreich, niederschlagsarm) zur Erholung und Entspannung bei.

Heilanzeigen
Rheumatische Krankheiten
Chronisch entzündliche Gelenkerkrankungen (chron. Polyarthritis, PCP bzw. rheumatoide Arthritis und Arthritiden anderer Genese), Abnützungserscheinungen an Gelenken (degenerativer Rheumatismus bzw. Arthrose und Polyarthrose), chronisch entzündliche Prozesse der Gelenkumgebung, besonders Schulter- und Hüftgelenke (Periarthritis), Muskelrheumatismus, Muskelverspannung, Muskelhärte (Rheumatismus musculorum,  Myogelose), chronische Nervenentzündungen und Nervenschmerzen (chron. Neuritis und Neuralgie, vor allem des Nervus ischiadicus und des Armplexus).

Wirbelsäulenleiden
Abnützungserscheinungen an Wirbelkörpern und Wirbelgelenken (Spondylose, Spondylarthrose), Bandscheibenschaden (Chondrose bzw. Osteochondrose), Bandscheibenvorfall (Nucleus pulposus-prolaps), Hexenschuß (Lumbago), Migräne (cervicale), chronisch entzündliche Prozesse an Wirbelgelenken, Bandscheiben und am Bandapparat (Morbus Bechterew bzw. Spondylitis ankylopoetica), Fehlhaltung der Wirbelsäule und Fehlstellung der Wirbelkörper. Wirbelsäulenverkrümmung mit statischen Beschwerden (Z. n. M. Scheuermann, Kyphoskoliose, Hyperlordose, Rundrücken, hohlrunder Rücken, Gibbus, Spondylolisthesis, Wirbelsäulenschwäche (Wirbelsäuleninsuffizienz), Deformierungen der Extremitäten und Gelenke.

Stoffwechselkrankheiten
Harnsäurevermehrung im Blut (Hyperurikaemie), Gicht (Arthritis urica), Knochenentkalkung (Osteoporose endokriner und sonstiger Genese).

Chirurgische Nachbehandlung
Zustände nach Knochenbrüchen, verzögerte Knochenbildung (Callusbildung), Rückstände nach Prellungen und Gelenkverletzungen, Zustände nach Blutergüssen, nach Muskelverletzungen und nach Operationen am Muskel- und Sehnengewebe, Muskelschwäche infolge Ruhigstellung und Fehlhaltung (Inaktivitätsatrophie), Zustände
nach Verbrennungen, Narbenbeschwerden. Nachbehandlung bei Wirbelsäulenoperationen (Bandscheibenoperationen) und Gelenkoperationen (vor allem Totalendoprothesenimplantation in Hüft- und Kniegelenke).

Herz-, Kreislauf und Durchblutungsstörungen
Herzerkrankungen, soweit sie ausgeglichen sind, Zustand nach Herzinfarkt, nervöse und funktionelle Herzbeschwerden.

Kreislaufkrankheiten
Hochdruck- und Unterdruckleiden, vegetative Dystonie.

Durchblutungsstörungen
der Gliedmaßen, intermittierendes Hinken (periphere Durchblutungsstörungen, Akrocyanose, Erythrocyanose, Endangiitis obliterans bzw. Morbus Winiwarter-Bürger, Morbus-Raynaud, Arteriosklerose), Zustand nach Gefäßoperationen.

Lähmungen
schlaffer und spastischer Art. Lähmungen nach Unfällen, Verletzungen und Operationen (posttraumatische postoperative Lähmungen), Zustand nach Schlaganfall (postapoplektischer Zustand) ein halbes Jahr nach dem letzten Anfall, Folgen einer spinalen Kinderlähmung (postpoliomyelitischer Status).

Frauenkrankheiten
Chronisch entzündliche Unterleibserkrankungen (chron. Adnexerkrankungen), Verwachsungsbeschwerden (Adhäsionen), hormonale und funktionelle Unterleibsleiden (Amenorrhoe, Fertilitätsstörungen).

Allgemeine Regeneration
Stoffwechselanregung, Entschlackung, Umweltschädigungen, Streßkrankheiten, Erschöpfungszustände, Linderung von Altersbeschwerden.

Badeärztliches Plädoyer auch für die Winterkur!
Sicher, wir können unseren Kurgästen in Bad Füssing nicht das bieten, was ihnen die Attraktionen des Fernen Ostens, eine Kulturreise zum Mittelmeer oder das "süße Leben" von Acapulco vermitteln.
Aber Bad Füssing mit seinen heißen Mineralquellen und seinem weitgehend kontinentalen Klima bietet mehr für die Gesundheit, auch im Winter:
- Eine Winterkur in Bad Füssing ist ärztlicherseits zu empfehlen für Leute, die ihren Körper nicht verwöhnen, ihn elastisch halten und trainieren wollen, die sich etwas zumuten und ihre Leistungskraft steigern wollen, die sich vor Überlastung schützen, ausspannung und dem Alltag entfliehen wollen, die eine noch individuellere Behandlung wünschen und klugerweise ihre Erholung in die Wintermonate verlegen, die sich körperlich, nervlich und seelisch regenerieren wollen.
- Eine Winterkur ist auch geschaffen für Leute, die der Winterlandschaft besondere Reize abgewinnen, die Liebhaber einer flachen, nicht bedrückenden Gegend sind, die neben modernsten Kurmitteleinrichtungen ländliches Fluidum lieben, die sich ihren persönlichen Neigungen, seien sie musischer oder wissenschaftlicher oder sonstiger Art, hingeben wollen.
- Eine Winterkur ist aber am wichtigsten für zwei Gruppen: einmal für Herz- und Kreislaufkranke; sie brauchen das kühle Milieu zur Beruhigung der Herztätigkeit, zur Stabilisierung der Kreislaufverhältnisse und zur Erleichterung der Atmung, zum anderen für Rheumakranke; sie sollten die für ihre Beschwerden sich wie Gift auswirkenden, langen, naßkalten Wintermonate durch die wohltuende und auflockernde Wärme einer Thermalkur überbrücken und abkürzen. (Auszug aus dem Bad Füssinger medizinischen Schrifttum).

Wie kommt man zu einer Kur?
Kuren sind gesetzlich anerkannte Heilverfahren, deren Kosten unter bestimmten Voraussetzungen von den Kranken- und Link ins Internet Rentenversicherungsträgern oder sonstigen öffentlichen sozialen Einrichtungen getragen oder bezuschusst werden. Dies setzt in der Regel einen Antrag beim zutreffenden Link ins Internet Kostenträger voraus. Auskunft hierüber erteilen die örtlichen Verwaltungsstellen der Link ins Internet Krankenkassen, die Rentenversicherungsträger oder gemeindliche Dienststellen. Auch der behandelnde Arzt ist über das Link ins Internet Kurantragsverfahren informiert und wird beratend zur Seite stehen.

Gegenanzeigen
Akute Entzündungen aller Art, schwere körperliche Erschöpfungszustände (Kachexie), Infektionskrankheiten, auch tuberkulöse Prozesse (sofern nicht deren Inaktivität gesichert ist). Schwere, nicht ausgeglichene (dekompensierte) Herz- und Kreislaufkrankheiten. Zustand nach Infarkt frühestens nach 9 Monaten.
Text aus Kurpost; Juni 2002; S. 16

Institut zur Erforschung von Behandlungsverfahren mit natürlichen Heilmitteln e.V. Bad Füssing
Vorsitzender: Univ.-Prof. Wolfgang-F. Beyer
Geschäftsstelle: Gerhard Winklhofer, Kur- & GästeService Bad Füssing, Rathausstr. 8, 94072 Bad Füssing, T. 08531 975-510, F. 08531 975-519, gwinklhofer@badfuessing.de