AUTOREN: Dr. Walter Irlacher, Prof. Dr. W. Schnizer
48 Patienten mit
Totalendoprothese der Hüfte (TEP) wurden während eines sechswöchigen, stationären
Heilverfahrens in der Reha-Klinik auf den erzielten Funktions- und
Beweglichkeitszuwachs untersucht.
Dabei zeigten die 32 Patienten,
die innerhalb von 3 Monaten nach dem operativen Eingriff im Rahmen der
Anschlussheilbehandlung (AHB) zur Nachbehandlung kamen, einen günstigen
Funktions- und Beweglichkeitszuwachs, was für die Frührehabilitation spricht.
Insbesondere die aktive Hüftbeweglichkeit
konnte deutlich gebessert werden. Der Zuwachs in der schmerzfreien Gehstrecke
betrug über 100 % und der Gehgeschwindigkeit über 50 %. Etwa 2/3 der Patienten
konnten bei Entlassung aus der Rehaklinik bereits ohne Schwierigkeiten
Treppensteigen. Die Schmerzreduktion innerhalb 6 Wochen gemessen an einer
visuellen Analogskala betrug durchschnittlich 32 %. Der Kraftzuwachs an der Hüftmuskulatur
bedingt durch die krankengymnastische Beübung betrug etwa 40 % an den Beugern
und etwa 80 % an den Abduktoren. 63 % der Patienten waren bereits am Ende der
sechswöchigen Nachbehandlung mit ihrem Ergebnis zufrieden.
Die 16 Patienten, welche erst
nach Jahren, etwa im Rahmen eines Kuraufenthalts eine stationäre Behandlung mit
kombinierten krankengymnastischen und balneologischen Programmen durchführten,
zeigten bei besserer Ausgangslage einen relativ geringeren Funktionszuwachs.
Immerhin ließ sich die
schmerzfreie Gehstrecke noch um 50 % steigern, bestehende Schmerzen konnten um
29 % reduziert werden. Der Zuwachs der Kraft an den Hüftbeugern betrug etwa 20
% im Durchschnitt und an den Abduktoren 40 %. Obwohl diese Ergebnisse den Wert
der Spätrehabilitation unterstreichen, waren am Ende der Kur nur 38 % mit ihrem
Behandlungserfolg zufrieden.
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